Informationen für Fussgänger, Strassenverkehrsteilnehmer etc.
Grundsätzlich gilt es bei Begegnungen mit Pferden folgendes zu bedenken: Pferde sind sehr sensible Tiere, sehen bei Tageslicht beinahe so gut wie Menschen (in der Nacht sogar besser). Sie riechen und hören mögliche Gefahren über grosse Distanzen, bevor sie der Mensch überhaupt wahrnehmen kann. Pferde sind Fluchttiere, ihr Instinkt treibt sie im Zweifelsfall zur Flucht, bevor sie sich nach ihrem Feind orientieren. Das Pferd stellt also gegenüber seinem Führer, Reiter oder Kutscher einen grossen Vertrauensbeweis dar, beispielsweise aufgrund eines vorbeirauschenden Lastwagens nicht in Flucht auszubrechen. Gerade junge Pferde in Ausbildung können unberechenbar sein, da ihnen die notwendige Routine und Erfahrung mit fremden Dingen und Geräuschen fehlt. Dies setzt einen ruhigen Umgang mit Pferden voraus und ein Bewusstsein dafür, wie sich 600kg in Panik bewegen können oder sich gar wehren (Steigen, ausschlagen, umrennen usw.).
(Quelle: Verein Pferd und Umwelt Linthgebiet und Glarnerland / VPULG)
Bei Begegnungen mit Pferden im Strassenverkehr muss die Geschwindigkeit des Fahrzeuges überdurchschnittlich angepasst werden. Es gilt die Distanz einzuteilen und frühzeitig abzubremsen und Reifen quietschen und Motor aufheulen absolut zu vermeiden. Beobachten Sie die Situation, das Pferd und seinen Reiter, Fahrer oder Führer genau und achten sie auch auf Handzeichen der Begleitperson des Pferdes. Lässt es die Situation zu, versucht der Reiter im Problemfall eine Lösung zu finden, um die Situation für alle Beteiligten zu entschärfen, z.B. von der Strasse abweichen, wenden, stehen bleiben usw. Überholen oder Kreuzen Sie je nach Strassenbreite mit mindestens 1.50 m Abstand. Sollte das Pferd scheuen oder möglicherweise sogar zur Seite ausbrechen, ist eine Kollision mit dem Fahrzeug nicht unwahrscheinlich, fahren sie daher also vorsichtig, bremsbereit und langsam am Pferd vorbei und halten sie dieses Tempo mindestens 10 meter nachdem sie das Pferd gekreuzt oder überholt haben. Sollte sich ein kreuzen oder überholen als Risiko darstellen, kann es allen Beteiligten helfen, kurz den Motor abzustellen und das Pferd vorbei gehen lassen. Pferd und Reiter werden es Ihnen danken, grüssen sie ruhig nach oder beim vorbeifahren. Je nach Risikosituation ist der Pferdeführer stark mit dem Pferd beschäftigt, nimmt aber eine freundliche Geste meist wahr und erwiedert dies dankend, hilft dies doch somit uns allen im täglichen Umgang miteinander.
Pferde im Freizeitverkehr
Als Fussgänger Begegnen Sie Pferden im Gelände, beobachten Sie die Situation, Pferde und Reiter, Fahrer oder Führer. Vermeiden Sie sich gutgemeint lautlos nähern zu wollen. Das Pferd ist ein Fluchttier, es wird Sie trotzdem hören und sich möglicherweise eher erschrecken. Vermeiden Sie jedoch auch Lärm und Schreie, wenn Sie einem Pferd begegnen. Nähern Sie sich von hinten einem Pferd machen Sie sich ruhig und bestimmt bemerkbar mit einem freundlichen Gruss funktioniert das am besten. Versuchen Sie nicht sofort das Pferd zu überholen, ein anständiger Reiter wird mit seinem Pferd platz frei machen, damit ein angenehmes Kreuzen oder Passieren möglich ist. Gehen Sie in jedem Fall nur im Schritttempo am Pferd vorbei. Auch in dieser Situation das Pferd und Begleitperson beobachten und die gesamte Situation berücksichtigen.
Auf dem Fahrrad oder mit Inlineskates
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Pferd wegen eines flinken Fahrrad- oder Inlineskatefahrers scheut ist grösser, je Grösser die Geschwindigkeit des rollenden Sportlers ist. Auch die Geräuschentwicklung der Räder und allfällige Vibrationen auf Asphalt können das Pferd verunsichern. Bremsen Sie frühzeitig ab und machen Sie sich auf hörbare Distanz mit einer Klingel oder einem Gruss bemerkbar. Kreuzen oder überholen Sie das Pferd mit einem Abstand von mind. 2m und achten Sie auf Tier und Mensch.